Glauben & Gesellschaft
Interkulturelles Fastenbrechen 2025 – Vielfalt erleben, Gemeinsamkeit stärken
Fastenzeit Ramadan 01.03 - 29.03.2025

Der Fastenmonat Ramadan ist für Muslim:innen eine Zeit der Besinnung, des Gebets und der Solidarität. Besonders das Fastenbrechen, auch Iftar genannt, ist ein wichtiger Moment der Gemeinschaft, an dem Familie, Freund:innen und Nachbar:innen zusammenkommen. Doch der Ramadan geht über den geübten Verzicht hinaus – er steht für Mitgefühl, interkulturellen Austausch und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Wir, das Forum für Interkulturellen Dialog e.V. (FID e.V.) haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese Werte erlebbar zu machen. Deshalb organisieren wir seit vielen Jahren interkulturelle Fastenbrechen, um Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen zusammenzubringen. Auch dieses Jahr konnten wir gemeinsam mit 14 Kooperationspartnern drei bewegende Fastenbrechen ausrichten.
Fastenbrechen in der ESG Frankfurt (06. März 2025)
Am 06. März 2025 fand das erste interkulturelle Fastenbrechen in der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) Frankfurt statt, mit dem wir ein Zeichen für Vielfalt, Dialog und Zusammenhalt setzten. Alle Gäste – unabhängig von Religion oder Fastenerfahrung – waren eingeladen, in herzlicher Atmosphäre zusammenzukommen, sich auszutauschen und kulinarische Traditionen kennenzulernen.
Nach dem Einlass um 18:00 Uhr begrüßte Ilona Klemens (Pfarrerin der Evangelischen Studierendengemeinde), die Anwesenden, gefolgt von Hanim Ciftci (Stv. Vorsitzende von FID e.V.), die die besondere Bedeutung des Abends hervorhob. Anschließend folgte eine eindrucksvolle Videopräsentation, die die Essenz des interkulturellen Fastenbrechens und die Werte des Ramadans verdeutlichte.
Pünktlich um 18:21 Uhr erklang der Adhan (Gebetsruf), der den offiziellen Zeitpunkt des Fastenbrechens markierte. Danach hatten die Gäste die Möglichkeit, sich am offenen Buffet zu bedienen und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Ein besonderes Highlight des Abends waren die Impulse von Kübra Özcan (ehemalige Mitarbeiterin FIDe.V.) und Greta Brück, die über die Bedeutung von interreligiösem Dialog und Zusammenhalt im muslimischen und christlichen Kontext sprachen. Zum Abschluss luden Ahmed Okur und Pfarrer Dr. Andreas Goetze (Referent Zentrum Oekumene der EKHN) alle Anwesenden zu einem Tischgebet ein, das die Gemeinsamkeiten unterschiedlicher religiöser Traditionen betonte.
Besonders gefreut hat uns auch der Besuch von Prof. Dr. Dr. h.c. Sabine Andresen, Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereentwicklung und -förderung, Diversität und Gleichstellung der Geschlechter an der Goethe-Universität Frankfurt. Ihr Engagement für den interkulturellen Austausch und Chancengleichheit war eine wertvolle Bereicherung für den Abend.
Ein großer Dank geht zudem an unsere ehrenamtlichen Helfer:innen, die mit viel Einsatz zur gelungenen Veranstaltung beigetragen haben!
Fastenbrechen im AmkA (13. März 2025)
Eine Woche später, am 13. März 2025, luden wir in Kooperation mit dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) Frankfurt zum zweiten interkulturellen Fastenbrechen ein. Unter unserem diesjährigen Motto „Vielfalt erleben, Gemeinsamkeit stärken“ kamen zahlreiche Gäste zusammen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam das Fastenbrechen zu begehen. Neben inspirierenden Gesprächen gab es zahlreiche schmackhafte Spezialitäten, gepaart mit einer besonderen Atmosphäre der Wertschätzung und Offenheit.
Nach dem Einlass um 18:00 Uhr eröffnete Dr. Nahide Yildirim (Vorstandsmitglied von FID e.V.) den Abend mit einer Begrüßung, gefolgt von einem Input von Lena Balkhausen, Vertreterin von Über Den Tellerrand e.V.. Eine anschließende Videopräsentation um veranschaulichte die Bedeutung des interkulturellen Fastenbrechens, bevor um 18:21 Uhr der Adhan erklang und das Buffet eröffnet wurde.
Neben Lena Balkhausen setzten an diesem Abend Kübra Özcan und Greta Brück erneut wichtige Impulse, die aus interreligiöser Perspektive über Gemeinsamkeiten und gegenseitiges Verständnis sprachen.
Ein besonderes Highlight des Abends waren das World Café, sprich die anschließenden Gespräche, bei denen unsere Gäste an verschiedenen Tischen neue Perspektiven entdeckten und wertvolle Dialoge führten. Der Abend klang in einer offenen und herzlichen Atmosphäre aus und bot zahlreiche Gelegenheiten für vertiefende Gespräche und den interkulturellen Austausch.
Fastenbrechen im Haus am Dom (20. März 2025)
Der Höhepunkt unseres Programms fand am 20. März 2025 im Haus am Dom statt. In einem festlichen Rahmen wurde das letzte Fastenbrechen des Jahres ausgerichtet, bei dem interkultureller Dialog und interreligiöse Begegnungen im Mittelpunkt standen. Der Abend war geprägt von warmen Begegnungen, Offenheit und neuen Freundschaften.
Nach dem Einlass um 18:00 Uhr eröffneten Prof. Dr. Joachim Valentin (Direktor katholisches Zentrum Haus am Dom) und Dr. Nahide Yildirim den Abend mit begrüßenden und einleitenden Worten, gefolgt von einer eindrucksvollen Videopräsentation, die den Geist des interkulturellen Fastenbrechens widerspiegelte.
Dazu fiel unser abschließendes Treffen in die Internationale Woche gegen Rassismus – eine Erinnerung daran, dass der Kampf gegen Vorurteile und Diskriminierung eine ständige Aufgabe ist. Die aktuellen politischen Geschehnisse fordern uns dazu auf, diese Werte nicht nur zu besprechen, sondern aktiv zu leben. Denn eine offene Gesellschaft wächst durch jede Begegnung, jedes Gespräch und jede Geste der Wertschätzung.
Noch vor dem Gebetsruf wurde eine warme Suppe serviert, um die Gäste auf den Fastenbrechmoment einzustimmen. Um 18:44 Uhr erklang ein letztes mal – zumindest für unsere Veranstaltungsreihe – der Adhan, gesprochen von Fethullah Demircan, der den Moment des Fastenbrechens damit sinnlich einleitete. Danach wurde das Buffet eröffnet, bei dem die Gäste sich stärken und in den Austausch treten konnten. Ein musikalisches Highlight bot Mehmet Ungan, der mit seiner Darbietung für eine besondere Atmosphäre sorgte.
Zum Abschluss luden Petra Kunik (Vorsitzende Gesellschaft CJZ Frankfurt e.V.), Ismail Panayir (Mitarbeiter FIDe.V.) und Prof. Dr. Tobias Specker (Superior Jesuitenkommunität Sankt Georgen) alle Anwesenden zu einem Tischgebet ein, das die verbindenden Elemente verschiedener religiöser Traditionen in den Mittelpunkt stellte. Der Abend endete in herzlicher Runde mit inspirierenden Gesprächen und neuen Begegnungen und Wünschen, auch nächstes Jahr zusammen den Ramadan zu begehen.



Ramadan Together – Ein Highlight abseits unserer diesjährigen Termine zum gemeinsamen Fastenbrechen
Unser Programm „Ramadan Together“ lud Menschen unterschiedlicher Hintergründe dazu ein, den Ramadan in wertschätzender Atmosphäre zu erleben. Neben unseren öffentlichen Fastenbrechen gab es die Möglichkeit, in kleinerem Rahmen an einem Iftar mit muslimischen Gastfamilien teilzunehmen. So erhielten Interessierte persönliche Einblicke in die gelebte Ramadan-Tradition und konnten auf authentische Weise interkulturellen Austausch erfahren. Durch diese Begegnungen entstanden wertvolle Gespräche, neue Perspektiven und langfristige Verbindungen – ganz im Sinne unseres Mottos „Vielfalt erleben, Gemeinsamkeit stärken“.
Unser diesjähriges Motto „Vielfalt erleben, Gemeinsamkeit stärken“ beschreibt, worum es beim Fastenbrechen geht: Begegnungen schaffen, Brücken bauen und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzen. Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen sind solche Veranstaltungen ein wichtiger Beitrag zum interkulturellen Dialog. Auch hier möchten wir uns nochmal bei all unseren Kooperationspartnern und ehrenamtlichen Helfer:innen bedanken, ohne die das Alles nicht möglich gewesen wäre – vielen herzlichen Dank.
Auch in den kommenden Jahren möchten wir diese Tradition fortführen und neue Wege finden, um den Ramadan als eine Zeit der Solidarität und des Austauschs für alle erlebbar zu machen. Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr wieder zahlreiche Gäste bei unseren Fastenbrechen willkommen zu heißen!