Während die meisten Jugendlichen am Wochenende vom 13. Und 14.06. das heiße Wochenende im nahegelegenen Schwimmbad verbrachten, kamen die Teilnehmenden des Projekts Graffiti gegen Rassismus zum BIK- Haus in Dreieich und gestalteten gemeinsam ein Graffiti. Der Workshop wurde vom Forum für Interkulturellen Dialog e.V., dem Jugendparlament Dreieich und der Kinder- und Jugendförderung Dreieich organisiert. Am Ende des zweiten Tages entstand dann das großflächige Banner, dass sich aktiv gegen rassistische Trennlinien und Entmenschlichung positioniert.
Am ersten Tag besuchte ein Referent der Bildungsstätte Anne Frank die Jugendlichen. Gemeinsam wurde erarbeitet, was struktureller Rassismus ist, durch welche Logiken er ermöglicht wird und welche Denkstrukturen ihm zugrunde liegen. Beispielsweiße ist Rassismus durch die falsche Vorstellung von geschlossenen, homogenen und andersartigen Gruppen möglich, die eine Trennung vom „Wir“ und „Ihr“ ermöglicht.
Anschließend daran wurde überlegt, wie man sich gegen Rassismus positionieren kann. Es wurde deutlich, dass es der erste Schritt sein muss, sich einzugestehen, dass man selbst nicht frei von rassistischen Denkmustern ist. Darauf aufbauend können eigene rassistische Verhaltensweisen erkannt und entlarvt werden. Wichtig wurde die Feststellung, dass es keine dichotom andersartigen Gruppen von Menschen gibt.
Der Workshop bildete die Grundlage für das im nächsten Schritt entstehende Graffiti. Dieses sollte die vorherigen Überlegungen zum Thema Rassismus und Diskriminierungen künstlerisch verarbeiten. So konnten die Jugendlichen am zweiten Tag des Workshops selbst Entwürfe anfertigen und das Motiv selbstständig erarbeiten.
Bei der Motivauswahl und der Umsetzung stand den Jugendlichen ein erfahrener Graffitikünstler zur Seite. Mit seinen hilfreichen Tricks konnten die Jugendlichen nun die gesammelten Ideen an der großen Leinwand umsetzen und ernteten schon während des Sprayens staunende Blicke. So entstand in gemeinsamer Arbeit das Graffiti- Werk, dass ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzt.
Durch das Projekt ist nicht nur ein großartiges Kunstwerk entstanden. Darüber hinaus konnten die Teilnehmer:innen eine neue Kunstform erlernen und wurden für strukturellen Rassismus sensibilisiert. Außerdem bot das Projekt die Möglichkeit sich mit anderen Jugendlichen auszutauschen und durch gemeinsame, demokratische Entscheidungsfindung selbstständig ein Projekt zu planen und durchzuführen.
Das fertige Graffiti-Kunstwerk soll im Anschluss ausgestellt werden und wird in einer Vernissage feierlich eingeweiht. Die Informationen dazu werden, so bald wie möglich auf unserer Website und in unserem Newsletter veröffentlicht. Melden Sie sich gern hier für den Newsletter an.