Vortragsreihe "Heimatunser! Menschenhass aus Heimatliebe?"

Über Rassismus bei der Polizei

Donnerstag 17. Januar 2019 • 19.30 Uhr
Haus am Dom, Frankfurt am Main

Polizist*innen des 1. Polizeirevier in Frankfurt tauschten in einer Chatgruppe rechtsextreme Inhalte miteinander aus. Im August 2018 erhält die Anwältin Seda Başay-Yıldız Morddrohungen gezeichnet mit NSU 2.0. Ihre private Adresse wurde kurz zuvor von einer Polizistin aus der Chatgruppe auf dem Revier abgefragt. Seit Dezember sind die Vorgänge öffentlich und haben eine Diskussion über rechtsextreme Netzwerke bei der Polizei angestoßen. Bereits im Oktober war der Fall eines Kölner Polizeischülers öffentlich geworden, der seine Ausbildung abbrach, da er den Rassismus der Kolleg*innen nicht mehr ertrug.


Im Vortrag wird anhand ausgewählter Beispiele über Rassismus bei der Polizei gesprochen. Dabei wird auch die Frage diskutiert, welche Schlüsse die Behörden aus dem NSU-Komplex (nicht) gezogen haben.


Zu Gast hatten wir Oliver Fassing von der Bildungsstätte Anne Frank, der „Über Rassismus bei der Polizei“ sprach. Einer der zentralen Aspekte dieses Abends war, welche destruktiven Auswirkungen #racialprofilingauf die Gesamtgesellschaft hat: Betroffene (people of colour) stehen durch diese gängige Praxis der Polizei unter Generalverdacht und fühlen sich weniger zugehörig, wobei auf Seiten von Nicht-Betroffenen eine Skepsis gegenüber ohnehin als „anders“ wahrgenommenen Menschen aufkommt oder steigt.


Wir bedanken uns für diesen informativen und spannenden Beitrag von Oliver Fassing und natürlich auch für die rege Teilnahme – die Veranstaltung war mehr als ausgebucht – aller, die an diesem Abend dabei waren.


Referent: 

Oliver Fassing ist Bildungsreferent und mobiler Berater gegen Rechtsextremismus in der Bildungsstätte Anne Frank.