Tanz der Derwische: Ein Fenster in die mystische Welt des Sufismus – Die faszinierende Praxis der Sufi-Derwische, bekannt als Sema, symbolisiert eine spirituelle Reise durch den Geist und die Liebe zur göttlichen Wahrheit. Dieser Tanz, eine Form des Gebets und der Meditation, drückt die tiefe Verbundenheit der Derwische mit dem Göttlichen aus. In ihren traditionellen Roben und mit den charakteristischen drehenden Bewegungen bieten sie ein visuell beeindruckendes Schauspiel. Der Tanz der Derwische ist nicht nur eine religiöse Zeremonie, sondern auch eine kulturelle Darbietung, die Zuschauer in die reiche Geschichte und Spiritualität des Sufismus eintauchen lässt.

Gestern, am 17. Dezember, erlebte Frankfurt einen außergewöhnlichen Abend, der die Besucher in die mystische Welt des Sufismus und die Lehren von Dschelaleddin Rumi entführte. Der Saalbau Gallus verwandelte sich in einen Ort spiritueller Hingabe und kulturellen Austauschs, als etwa 200 Teilnehmer sich versammelten, um den Tanz der Derwische zu erleben, ein Ereignis, das die wenig bekannte Seite des Islam in Deutschland beleuchtet.

Diese Veranstaltung, organisiert vom Forum für Interkulturellen Dialog in Kooperation mit dem Mosaik Kulturzentrum e.V. und dem Rumi Kulturzentrum Frankfurt e.V., fand zu Ehren des Todestages von Rumi statt. Rumi, ein muslimischer Sufi-Meister des 13. Jahrhunderts, ist bekannt für seine tiefe spirituelle Poesie und seine Beiträge zur Sufi-Tradition, insbesondere durch den Tanz der Derwische. Dieser Tanz, auch bekannt als Sema, ist weit mehr als eine bloße Aufführung; er ist ein Ritual voller Symbolik und tiefer religiöser Bedeutung.

Die Veranstaltung begann um 15:30 Uhr. Die Atmosphäre im Saal war von einer spürbaren Erwartung geprägt, eine Mischung aus Neugier und Ehrfurcht. Das Publikum setzte sich aus Menschen aller Altersgruppen und verschiedener kultureller Hintergründe zusammen, was die universelle Anziehungskraft dieses Ereignisses unterstrich.

Der Tanz der Derwische ist eine Form des Dhikr, der Erinnerung an Gott im Islam. Der Derwisch dreht sich in weißen Gewändern und mit weit ausgebreiteten Armen, symbolisch für die Entfaltung spiritueller Wahrheit. Ihre rechte Hand ist zum Himmel erhoben, um Gottes Segen zu empfangen, während die linke Hand nach unten gerichtet ist, um diesen Segen an die Welt weiterzugeben. Dieser Tanz ist ein Akt der Hingabe, eine Meditation in Bewegung, die darauf abzielt, das Ego zu überwinden und eine Verbindung mit dem Göttlichen zu erreichen.

Die Musik, die den Tanz begleitet, ist ebenso bedeutungsvoll. Traditionelle Instrumente wie die Ney-Flöte, ein Symbol für die menschliche Seele, und rhythmische Trommeln erzeugen eine hypnotische Atmosphäre, die sowohl die Tänzer als auch das Publikum in einen Zustand der Trance versetzen kann.

Die Bedeutung dieses Ereignisses geht weit über die ästhetische Darbietung hinaus. Es ist eine Demonstration der Sufi-Philosophie, die Liebe, Toleranz und die Verneinung des Ichs predigt. In einer Zeit, in der Missverständnisse und Vorurteile gegenüber dem Islam weit verbreitet sind, bietet der Tanz der Derwische eine alternative Sichtweise, die zeigt, wie vielfältig und spirituell reich die muslimische Tradition ist.

Nach dem Tanz folgte eine Diskussionsrunde, in der Experten die Geschichte und Bedeutung des Sufismus und Rumis Lehren erläuterten. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und tiefere Einblicke in die Sufi-Tradition zu gewinnen.

Dieser Abend war nicht nur eine kulturelle Darbietung, sondern auch ein Akt der interkulturellen Kommunikation und des gegenseitigen Verständnisses.

Insgesamt bot die Veranstaltung eine einzigartige Gelegenheit, die mystische Seite des Islam zu erforschen und die Botschaft der Liebe und Toleranz, die Rumi verkörperte, zu erleben. Es war ein Abend, der die Teilnehmer inspirierte und ihnen einen tieferen Einblick in eine oft missverstandene und übersehene Facette des Islam gab.

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